Die betriebliche Altersvorsorge ist eines der ältesten Corporate Benefits. Vielleicht ist das ein Grund, warum über 50 Prozent der Arbeitssuchenden bei ihrem neuen Job Wert auf ein derartiges Angebot legen. Kein Wunder, denn die betriebliche Altersvorsorge bietet einige Vorteile.
Was ist eine betriebliche Altersvorsorge (bAV)?
Diese Möglichkeit der Vorsorge für das Alter gibt es in Deutschland schon recht lange. Der Arbeitgeber schließt in diesem Fall eine Versicherung zugunsten seines Mitarbeiters ab. Der Arbeitnehmer erhält damit eine Möglichkeit, das Alter sowie die eigene Berufsunfähigkeit und die Hinterbliebenen im Falle seines Todes abzusichern. Im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge stehen dem Arbeitnehmer verschiedene Optionen zur Finanzierung und Durchführung zur Verfügung.
Für Handwerker, Friseure und ähnliche Dienstleister ist die bAV ein sehr wichtiger Benefit. Arbeitnehmer aus diesen Branchen haben es bereits heute sehr schwer, ihren Lebensunterhalt mit der gesetzlichen Rente zu decken. Sie brauchen entsprechend eine zusätzliche Absicherung, die sie sich oftmals durch die durchschnittlich geringen Gehälter nicht leisten können. Arbeitgeber, die aufgrund dessen eine betriebliche Altersvorsorge in die Entlohnung integrieren, sind in diesen Branchen deswegen sehr geschätzt.
Die verschiedenen Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge
Außer der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es in Deutschland noch andere Optionen für die Altersvorsorge. Beispielsweise sind das:
- Unterstützungskasse
- Pensionsfonds
- Pensionskasse
- Direktversicherung
- Direktzusage (auch Pensionszusage)
Die bAV ist nicht nur ein beliebter Benefit. Tatsächlich hat jeder Arbeitnehmer auch einen gesetzlich geregelten Anspruch auf eine Form der betrieblichen Altersvorsorge. Wie die Durchführung umgesetzt wird, liegt im Ermessen des Arbeitgebers.
Die Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge
Als Arbeitnehmer profitierst du von dem Corporate Benefit bAV gleich mehrfach.
- Entgeltumwandlung
- Steuerfreiheit während der Sparphase
- Übernahme zu einem neuen Arbeitgeber möglich
- Nutzung mehrerer bAV parallel möglich
Doch auch für ein Unternehmen bietet dieses Mitarbeiterangebot einige Vorteile. Beispielsweise spart der Arbeitgeber an Lohnnebenkosten, da die betriebliche Altersvorsorge mittels Entgeltumwandlung direkt gegengerechnet wird. Weiter gelten, wie weiter oben erwähnt, Arbeitgeber als sehr attraktiv, wenn sie einen solchen Benefit anbieten. Und auch die Mitarbeiterbindung wird gestärkt, wenn Benefits dieser Art vereinbart werden.
Was versteht man unter Entgeltumwandlung
Bei der Entgeltumwandlung zahlt der Arbeitnehmer einen kleinen Teil seines Gehalts direkt als Beitrag in die bAV. Auf diese Beiträge müssen keine Steuern gezahlt werden. Auch wenn das Geld im Rentenalter bei der Auszahlung versteuert werden muss, sind zu dieser Zeit die Steuern oftmals deutlich geringer, sodass sich der Verzicht durch ein verringertes Gehalt im Alter bezahlt macht. Vor allem dann, wenn sich der Arbeitgeber an den Beiträgen beteiligt.
Wie steht es mit den Sozialabgaben für die bAV-Beiträge?
Auf die jährlichen Beiträge deiner bAV in Höhe von vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (diese wird jährlich durch die Rentenverordnung von der Bundesregierung angepasst) musst du keine Steuer- und Sozialabgaben entrichten. Hierbei werden sowohl die Beiträge des Mitarbeiters als auch die des Arbeitgebers berücksichtigt. Im Rentenalter werden dann bei der Auszahlung auch hier Steuern sowie Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fällig.
Ein Alternative für die betriebliche Altersvorsorge kann unter anderem ein Firmenhandy oder auch flexible Arbeitszeit sein.